Jahresempfang am 20.01.2025

„Nicht nur in der Gesellschaft insgesamt, sondern auch unter den Studierenden geht die Schere immer weiter auseinander. “

Dies war eine der zentralen Aussagen beim Jahresempfang des Wissenschaftsforums, der sich in diesem Jahr der Situation von Studierenden in Niedersachsen widmete. Während lt. Erhebung 2021 etwa 1/4 der Studierenden finanziell gut abgesichert ist, hat rund 1/3 weniger als 800€ im Monat zur Verfügung. Auch an einigen niedersächsischen Hochschulstandorten wird es damit schwierig, ein WG-Zimmer zu bezahlen und vom Rest leben zu können – von einem Studium in den großen Städten wie München, Berlin oder Hamburg ganz zu schweigen.

Es wurden jedoch nicht nur die großen Gerechtigkeitsfragen angesprochen, sondern auch die ganz praktischen Auswirkungen, die der Sanierungsstau an den Hochschulen auf den studentischen Alltag hat, wenn Lehr- und Lernräume genau so fehlen wie Räume für Studierende, die sich in der akademischen Selbstverwaltung der Hochschulen engagieren wollen. Kritisiert wurde u.a. auch, dass andererseits die Neubauten, die geplant und umgesetzt werden, nicht nach umfassenden Nachhaltigkeitskriterien gebaut werden.

Mit Blick auf die Zukunft und mögliche Wünsche an die Wissenschaftspolitik stand die Frage im Mittelpunkt, wie es gelingen kann, Hochschule als sozialen Raum zu erhalten. Einerseits vor dem Hintergrund der auseinandergehenden Schere bei den finanziellen Rahmenbedingungen der Studierenden, andererseits mit Blick auf die wachsende Polarisierung in der Gesellschaft, die auch auf die Hochschulen überzugreifen droht.

Im Anschluss an die gut 90-minütige Diskussion bestand die Möglichkeit, bei Getränken und einem kleinen Imbiss die Diskussionen fortzuführen und mit den Vertreter*innen der Landespolitik ins Gespräch zu kommen.

v.l.n.r.: Jan-Henner Putzier MdL, Sofia Dräger (Juso HSGn und studentisches Mitglied im Vorstand des Studierendenwerkes Göttingen), Dr. Silke Lesemann MdL (Stell. Vorsitzende des Wissenschaftsforums), Sebastian Penno MdL, Isabel Kassel (Vorsitzende des Wissenschaftsforums)

Foto: Stephan Kassel