Neujahrsempfang 2024

Das Wissenschaftsforum der Sozialdemokratie im Bezirk Hannover e.V. hat Rahmen seines Neujahrsempfangs 2024 die aktuelle Lage der niedersächsischen Hochschullandschaft beleuchtet.

Ein Jahr nach der Ausblickveranstaltung mit dem damals noch ganz neuen Wissenschaftsminister Falko Mohrs, der erste Ideen für seine Amtszeit skizziert hatte, konnte nun ein breit aufgestelltes Podium darstellen, was bisher geschah.

Jann Bruns eröffnete den Empfang mit einem kurzen Blick auf die Verantwortung der Wissenschaft gerade in schweren Zeiten und begrüßte im Namen des Wissenschaftsforums die Teilnehmer*innen auf dem Podium und im Publikum.

Mit dem Staatsekretär im MWK, Prof. Dr. Joachim Schachtner, dem Präsidenten der HAWK Hildesheim / Holzminden / Göttingen, Dr. Marc Hudy und Daryoush Danaii für die Juso-Hochschulgruppe war das Podium inhaltlich breit aufgestellt und versprach eine spannende Diskussion.

Die einleitenden Statements blieben dabei zunächst sehr harmonisch und spiegelten so die von Staatssekretär Schachtner mehrfach betonte gewünschte Kooperation zwischen den verschiedenen Stakeholdern.

Die Schwerpunkte der Statements legten einen Fokus auf die Gespräche zum Hochschulentwicklungsvertrag und den Zielvereinbarungen zwischen Land und Hochschulen, die aus Sicht der Podiumsteilnehmer bisher sehr gut verlaufen sind. Diese gemeinsame Herangehensweise soll 2024 bei den Vorbereitungen einer Novelle des NHG fortgesetzt werden.

Weitere Themen waren der Hochschulalltag nach Corona, die Infrastruktur an den Hochschulen, die Herausforderungen bei der Gewinnung von Studierenden und Fachkräften aller Statusgruppen sowie mehr Flexibilität für die Hochschulen.  Dabei spielte auch die Frage eine Rolle, welchen Einfluss Studierende und Vertreter*innen der nicht-professoralen Statusgruppen in der akademischen Selbstverwaltung tatsächlich haben.

Die anschließenden Beiträge aus den Reihen der Teilnehmer*innen schlossen thematisch an, betonten aber auch, dass ohne eine Erhöhung der Grundfinanzierung und ohne ein Ende der „Projektitis“ die angestrebte größere Flexibilität für die Hochschulen unterm Strich dennoch kaum wirkliche Gestaltungsfreiheit mit sich bringen wird. Auch die Sorge, dass ein gesellschaftlicher Rückfall z.B. in den Themen Gleichstellung der Geschlechter, Chancengleichheit oder beim Rückhalt für die Demokratie noch weiter um sich greift, einte viele der Teilnehmer*innen.

Große Hoffnungen liegen daher auf der gerade veröffentlichten Ausschreibung „Potenziale strategisch entfalten“, die den Hochschulen inhaltlich viele Freiräume und finanzielle Förderung in Höhe von 15-25 Millionen € für einen Zeitraum von fünf Jahren bringen kann.

Insgesamt zeigte sich in der von Isabel Kassel in bewährter Weise moderierten Diskussion, dass die Hochschulpolitik in Niedersachsen aus Sicht der Podiumsteilnehmer einen klaren Paradigmenwechsel eingeleitet hat, der jedoch noch Zeit braucht, bis im Hochschulalltag Erfolge sichtbar sind.

Bei Wein und Brezeln konnten der Austausch im Anschluss sowohl mit den Podiumsteilnehmern als auch mit allen Gästen ungezwungen vertieft werden.

Fotos: © Burghardt Dierker-Ochs